Grundlagen und Theorie von AnTherm
Thermische Transmission und Wärmebrücken
Die Energie in der Form von Wärme in den Bauteilkonstruktionen wird im
Allgemeinen durch eine Kombination von Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung
transportiert. Bei der Betrachtung des Wärmetransports in bzw. durch feste
(homogene oder inhomogene) Baustoffe stellt die Wärmeleitung das primäre
Transportelement dar; die Effekte der Konvektion bzw. der Wärmestrahlung sind
typischerweise vernachlässigbar.
Wärmeleitung |
Leitung durch die homogenen und ebenen
Gebäudekomponenten (d.h. aufgebaut aus einer oder mehreren Baustoffschichten
mit parallelen Oberflächenebenen) erfolgt in einer Richtung: senkrecht (normal)
zu der Bauteiloberfläche. Dies wird als eindimensionaler Wärmestrom
bezeichnet, und wird mit konstanter Temperatur auf der gesamten
Oberflächenebene charakterisiert..
Solche idealisierten Bedingungen können selbstverständlich nur für die
begrenzten Regionen der Gebäudestruktur angenommen werden. Geometrien von
nicht ebenen Komponenten (Konstruktionsanschlüsse, Verbindungen der Wände
und Decken, Balkone usw.) führen zur Wärmestrommustern in mehr als nur in
einer Richtung, d.h. zu den zwei- oder dreidimensionalen Wärmeströmung.
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Wärmebrücke
Kältebrücke
Thermische Brücke |
Bereiche bzw. Teile der Gebäudekonstruktion
welche durch die mehrdimensionalen Wärmestrommuster charakterisiert sind
werden als Wärmebrücken bezeichnet. Im Gegensatz zu den Regionen
einer eindimensionalen Wärmeströmung werden die Wärmebrücken typischerweise
mit den lokalen Spitzen der Wärmeverluste assoziiert, welche zu dem
charakteristischen Temperaturabfallbereichen an der Innenoberfläche
korrespondieren.
Wärmebrücken, die im Allgemeinen an jeder Verbindungsstelle zwischen
Bauteilen oder an Stellen auftreten, wo sich die Zusammensetzung der
Baustruktur ändert, haben, verglichen mit wärmebrückenfreien Bauteilen, zwei
Auswirkungen:
- Änderung des Wärmestroms
und
- Änderung der inneren Oberflächentemperatur.
Obwohl ähnliche Berechnungsverfahren angewendet werden, sind die Verfahren
für die Berechnung der Wärmeströme und Oberflächentemperaturen nicht gleich.
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Wärmebrücke
(Begriffsdefinition
nach ISO 10211) |
Teil der Gebäudehülle, wo der ansonsten
gleichförmige Wärmedurchlasswiderstand signifikant verändert wird
durch:
- eine vollständige oder teilweise Durchdringung der Gebäudehülle durch
Baustoffe mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit
und/oder
- eine Änderung der Dicke der Bauteile
und/oder
- eine unterschiedlich große Differenz zwischen Innen- und Außenfläche, wie
sie bei Wand-, Fußböden und
Decken-Anschlüssen auftritt
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Linienförmige Wärmebrücke
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Wärmebrücke mit einem einheitlichen Querschnitt in einer
der drei orthogonalen Achsen. (Begriffsdefinition nach ISO 10211)
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Punktförmige Wärmebrücke
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Eine lokalisierte Wärmebrücke, deren Einfluss durch einen
punktbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten dargestellt
werden kann. (Begriffsdefinition nach ISO 10211) |
Siehe auch: Thermischer Leitwert,
Methoden der Erfassung von Wärmebrücken im
internationalen Vergleich
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